Mit 1,3 Milliarden Euro ist die Bilanzsumme um 5,6 Prozent um rund 69 Millionen gestiegen, wie die Sparkasse in einer Pressekonferenz am Donnerstag mitteilte. Allerdings gibt es schon Anzeichen, dass Kunden etwas vorsichtiger investieren. So sind auch die Kundeneinlagen, das Geld also, was die Kunden auf der Bank „parken“, von 915 Millionen Euro im Jahr 2018 auf rund 961 im Jahr 2019 gestiegen.
Mischung aus Investitionen ist empfehlenswert
Auch Sparkassen-Vorstandsmitglied Jörg Kötter sieht diese Tendenz: „Vor dem Hintergrund der unklaren wirtschaftlichen Entwicklung sowie dem weiterhin niedrigen Zinsniveau bevorzugen die Kunden offenbar solche liquiden Anlagen.“ Auch Einmalanlagen bei Lebensversicherungen und Vermögensverwaltungen seien, so die Sparkasse, um knapp 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 2018 hatten Kunden noch 63,2 Millionen Euro in diese Anlageform investiert, 2019 waren es 68,7 Millionen. Jörg Kötter empfiehlt in Zeiten von Corona und unsicherer Wirtschaftslagen eine Mischung von Investitionen. „Man sollte sich breit aufstellen und nicht alles in einem Topf werfen“, so das Vorstandsmitglied der Sparkasse. Ansonsten sei es je nach Kunde unterschiedlich, welche Anlageform auf ihn passt. Immobilienfonds seien zum Beispiel eine Möglichkeit und auch Aktien. „Im Moment verzeichnet man auf vielen Feldern einen Rückgang. Aber über Jahrzehnte gerechnet haben viele Aktien einen Zuwachs“, erklärt er.
Zudem gebe es auch gemischte Fonds, die beispielsweise vor allem auf erneuerbare Energien spezialisiert sind. „Parkt“ man das Geld auf der Bank, sollte man auch die Inflationsrate berücksichtigen. „Bei 10.000 Euro auf der Bank würde man theoretisch 150 Euro pro Jahr an die Inflation verlieren“, erklärt Vorstandsmitglied Dr. Christian Wingendorf.
Auch im Kreditgeschäft hat sich laut der Sparkasse die abkühlende Wirtschaft noch nicht gezeigt. Die Summe der gewerblichen Kredite, Privatkredite und Kredite an die öffentliche Hand hat sich von 901,7 Millionen Euro im Jahr 2018 auf 935,6 Millionen Euro um 3,4 Prozent erhöht. Leichte Zurückhaltung habe es vor allem bei exportorientierten mittelständischen Unternehmen gegeben. Auch der Bestand an Wohnungsdarlehen hat sich leicht von 443 Millionen Euro im Jahr 2018 auf 460 Millionen Euro erhöht. Privatkunden bevorzugten dabei vor allem langfristige Kreditlaufzeiten.
Ebenfalls wies die Sparkasse darauf hin, dass die Nutzung von Banking-Apps im Jahr 2019 um 30 Prozent gestiegen ist. Dabei hinterlegt man eine Kreditkarte oder Sparkassen-Karte und bezahlt über eine App mit dem Smartphone. 11.033 der rund 45.000 Girokonten-Besitzer haben diese Zahlungsform gewählt. Auch die Zahl der Kontaktlos-Transaktionen, indem man die Bank-Karte zum Beispiel an ein entsprechendes Lesegerät hält, ist gestiegen. Rund 900.000 Transaktionen in Höhe von insgesamt 30 Millionen Euro wurden mit dieser Methode getätigt, 2018 lag die Gesamtsumme bei 9,3 Millionen Euro. Seit Dezember ist das bargeldlose Bezahlen auch auf der Betriebsplattform für Apple möglich. Bisher können bei ApplePay nur Kreditkarten hinterlegt werden, im Laufe des Jahres soll dies auch mit einer Sparkassen-Karte möglich sein.
Mitarbeiterzahl der Sparkasse ist leicht gesunken
Durch Spenden und Sponsoring hat die Sparkasse 200 Projekte, Einrichtungen und Vereine mit knapp 400.000 Euro unterstützt. Darunter gezählt werden auch die Erlassung von Kontoführungsgebühren für gemeinnützige Vereine. Ebenso arbeiten 45 Mitarbeiter der Sparkasse als Kassierer oder Schatzmeister, Übungsleiter und oder Vorständen von Vereinen. Dr. Christian Wingendorf ist beispielsweise der Schatzmeister des Fördervereins des Sauerlandparks. Die Belegschaft der Sparkasse ist im vergangenen Jahr von 213 auf 208 Mitarbeiter gesunken. Dies habe, so die Sparkasse vor allem damit zu tun, dass fünf Mitarbeiter in Rente gegangen sind.
Quelle: IKZ Hemer