Am Ende soll bis 2020 ein großes Ganzes die Flächen für Industrie, Verkehr, Wohnen und Natur festschreiben – Konflikte scheinen dabei vorprogrammiert.
Erster Planentwurf wurde bereits 1993 erstellt Ein Landschaftsplan für Hemer ist längst überfällig. Bereits vor 32 Jahren hatte der Rat auf Antrag der Grünen den Kreis zur Erstellung aufgefordert. Der Kreistag stimmte 1987 zu, erstellte bis Ende 1993 einen Planentwurf, der dann aber „wegen der damaligen begrenzten personellen Kapazitäten“ in der Schublade verschwand.
Jetzt haben die Mitglieder im Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung des Märkischen Kreises in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig einen neuen entsprechenden Beschluss gefasst. Der neue Plan soll das bisher noch nicht überplante Stadtgebiet erfassen, das sind 64,17 Quadratkilometer der Gesamtfläche von 67,56 Quadratkilometer. Wie Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper den Ausschussmitgliedern mitteilte, habe es schon mehrere Gespräche mit der Stadt Hemer gegeben. Der Kreistag muss nun noch den Aufstellungsbeschluss fassen.
Der Landschaftsplan wird für den Außenbereich des Stadtgebietes aufgestellt. Dafür werden der Naturbestand analysiert und bewertet und die Auswirkungen vorhandener und absehbarer Nutzungen in den Plangebieten aufgezeigt. „Die Landschaftsplanung ist das zentrale Instrument des Naturschutzes und der Landschaftspflege“, schreibt die Stadt. Dabei seien aber die Anforderungen von Natur und Landschaft immer gegenüber den öffentlichen und privaten Belangen gerecht abzuwägen. „Das Ergebnis des Landschaftsplanes ist damit kein fachliches Idealkonzept im Sinne der Umwelt und des Naturschutzes, sondern ein Kompromiss aus den verschiedenen Ansprüchen an den Raum“, teilte die Verwaltung dem Hemeraner Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr mit.
Solche Kompromisse hat die Stadt bereits mit dem Kreis vereinbart. Demnach sollen geplante Stadtentwicklungsprojekte wie der Weiterbau der A 46, die Duloh-Tangente, die Gewerbeflächenentwicklung in Landhausen oder auf dem Duloh oder neue Baugebiete durch den Landschaftsplan „nicht beeinträchtigt, erschwert oder behindert werden“. Die umweltrechtliche Untersuchung der Außenbereichsflächen wird auch in die Flächennutzungsplanung einfließen, so dass sich Synergien ergeben und eine Doppelbeauftragung vermieden wird. Die Bürger werden im Laufe des Verfahrens mehrfach ihre Bedenken und Anregungen äußern können.
Investitionen in den Naturpark Sauerland Thema im Kreis war auch der Naturpark. Nach Ostern, rechtzeitig zu Beginn der Wandersaison, sind die Investitionen des Naturparks Sauerland Rothaargebirge in dessen Infrastruktur im Märkischen Kreis abgeschlossen. Das versprach der stellvertretende Geschäftsführer des Naturparks, Georg Schmitz, den Umweltpolitikern des Kreises. 73 000 Euro, so viel wie bisher in keinem der anderen Kreise, gebe der Naturpark aus. Schmitz erinnerte an die Gründung des Naturparks mit Datum vom 29. April 2015. Mit 3827 Quadratkilometern Fläche sei er der zweitgrößte der rund 100 Naturparke Deutschlands. Dem Trägerverein gehören mittlerweile vier Kreise, 41 Städte und Gemeinden, 18 Institutionen und 31 Privatpersonen an.
Die Qualitäts- und Bekanntheits-Steigerung des Naturparks sind die zentralen Aufgaben in der nahen Zukunft. Es sollen mehr Kinder- und Jugendliche begeistert werden. Für dieses Jahr ist auch die Einrichtung von zwei Besucherinformationszentren vorgesehen – eines am Sauerlandpark in Hemer und eines im Zentrum von Meinerzhagen.
Ein großer Erfolg, so Georg Schmitz, sei der Wettbewerb „Juwelensuche“ gewesen. Schmitz: „Wir haben 1 103 Einsendungen von 368 Teilnehmern bekommen. 35 Juwelen wurden von der Jury ausgewählt.“ In Hemer werden neben dem Felsenmeer die Burg Altena, der Sorpesee, die Dechenhöhle und die Luisenhütte präsentiert.
Quelle: IKZ