Trotz der landesweiten Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ mit Potenzialanalyse, Berufsfelderkundung und zweiwöchigem Praktikum, an dem die Gesamtschule seit vier Jahren beteiligt ist, bevorzugen Schüler der Abgangsklassen häufig ein schulähnliches System ohne konkrete Zielplanung. Um den Schülern und Eltern aus erster Hand durch die Betriebe und Berufsberater die Chancen und Vorteile einer Ausbildung nach der Klasse 10 oder 13 zu verdeutlichen, fand jetzt an der Gesamtschule eine kleine Ausbildungsbörse statt.
Direkte Informationauch durch Auszubildende Neben der Agentur für Arbeit, der Handwerkskammer Südwestfalen und der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer hatten sich 18 heimische Unternehmen und Dienstleister bereit erklärt, die Schüler über ihre Ausbildungsangebote zu informieren. Einige Unternehmen waren durch Auszubildende vertreten, um auf Augenhöhe besser mit den Schülern in Kontakt zu kommen.
„Das Ziel dieses Berufsorientierungsabends ist in erster Linie die direkte Information über die Ausbildungssituation im Nordkreis und das Ermutigen, sich mit dem Gedanken einer Ausbildung zu beschäftigen,“ erläutert Kai Hartmann, der als Abteilungsleiter für die Jahrgänge 8 bis 10 einen Schwerpunkt in seiner Arbeit im Übergangsmanagement Schule und Beruf sieht.
Bildungsgang muss sichmit Fähigkeiten decken Kai Hartmann beobachtet des Öfteren aus volkswirtschaftlicher Sicht ein Problem beim Streben nach dem höheren Schulabschluss an einem Berufskolleg: „Wir erleben häufig, dass sich Schüler für ein Berufskolleg entscheiden, ohne einen konkreten Bildungsgang im Blick zu haben und scheitern. Die Berufskollegs sind selbstverständlich eine sehr gute und hervorragende Institution und Bildungseinrichtung, um die Schüler auf einen Beruf vorzubereiten. Aber der Bildungsgang muss sich mit den Interessen, Neigungen und Fähigkeiten der Schüler realistisch decken. Ansonsten ist es verschenkte Zeit, wenn der Bildungsweg abgebrochen wird.“
Margarethe Halaczkiewicz, Berufsberaterin der Agentur für Arbeit an der Gesamtschule stellt die Chancen und Vorteile einer Ausbildung deutlich heraus: „Seit einigen Jahren gibt es im Nordkreis mehr freie Ausbildungsstellen als unversorgte Berufseinsteiger. Noch nie war die Chance auf einen Wunschausbildungsplatz günstiger als jetzt.“ Sie appelliert an die Schüler und deren Eltern, sich schon jetzt, Ende der Klasse 9, mit Hilfe der Beratungsangebote konkret über den Anschluss an die Klasse 10 zu informieren.
Dazu stehen an der Gesamtschule neben der monatlichen Berufsberatung auch die beiden Joblotsen Christine Böning und Volkmar Haarmann ehrenamtlich einmal in der Woche zur Verfügung.
Quelle: IKZ