Die Stadt Hemer bekommt nach der Flutkatastrophe 5,2 Millionen Euro aus dem NRW-Wiederaufbaufonds. Die Erinnerungen an den 14. und 15. Juli 2021 sind allgegenwärtig, nicht nur, weil im Sitzungszimmer des Rathauses am Mittwoch eine Bilderserie an das Unwetter erinnerte. Auch Hemer ist von der Hochwasserkatastrophe stark getroffen worden und wird noch in den nächsten Jahren damit zu tun haben, alle Schäden zu beseitigen. Dank einer Landesförderung zum „Wiederaufbau Nordrhein-Westfalen“ wird der städtische Haushalt in Millionenhöhe entlastet.
Ministerin in Hemer
Am Mittwoch schaute Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, in Hemer vorbei, und das aus besonderem Grund. Sie überreichte einen Förderbescheid über 5,2 Millionen Euro zur Behebung der Hochwasserschäden und machte damit nicht nur Bürgermeister Christian Schweitzer und Kämmerer Sven Frohwein glücklich, sondern auch die Vertreter der Fraktionen und die stark in die Hochwasser-Problematik involvierten städtischen Mitarbeiterinnen Corinna Gerke und Kerstin Brüggemann.
226 Einsätze der Feuerwehr
Die Jahrhundertflut hat in der Felsenmeerstadt erhebliche Schäden verursacht. Bezeichnend sind dabei allein die 226 Einsätze der Feuerwehr, die ohne die Unterstützung von Kameraden aus Soest und Höxter, des Technischen Hilfswerks sowie des Deutschen Roten Kreuzes nicht leistbar gewesen wären. Unter anderem sind während des Unwetters die Bachläufe der Oese und zahlreiche Nebengewässer über die Ufer getreten. Die Folge waren Überschwemmungen im Innenstadtgebiet sowie in den Ortsteilen Sundwig, Becke, Stephanopel und Ihmert. „Viele Schäden konnten bereits behoben werden, einige Instandsetzungen dauern noch an und werden zum Teil auch noch weitere Monate und Jahre in Anspruch nehmen“, sagte Bürgermeister Christian Schweitzer.
Im Zuge der Haushaltsplanungen wurden im vergangenen Jahr bereits Maßnahmenpakete zur Beseitigung der Infrastrukturschäden geschnürt. Dies betrifft einerseits die Wiederherstellung von Straßen als auch die Verbesserung des Hochwasserschutzes.
Froh über die Entlastung des städtischen Haushalts
„Die Maßnahmenliste umfasst insgesamt 62 Positionen mit einer gesamten Schadenhöhe von etwa 5,2 Millionen Euro“, erläuterte Sven Frohwein, „die Schäden sind enorm, und wir hätten diese im städtischen Haushalt auch nicht alleine abbilden können. Daher sind wir froh, dass unser Haushalt durch die Landesförderung entlastet wird, die Gesamtsituation bleibt aber weiterhin angespannt.“
Ein großer Schritt in Hemer
Ina Scharrenbach freut sich, dass der Wiederaufbau in Nordrhein-Westfalen jeden Tag weiter voranschreitet. „In Hemer machen wir heute einen richtig großen Schritt. Mit dem Wiederaufbauplan und dem damit verbundenen Finanzrahmen von 5.222.138 Euro aus dem Wiederaufbaufonds des Landes sind die Weichen für den weiteren Wiederaufbau der öffentlichen Infrastruktur in Hemer gestellt. Alleine 530.000 Euro sind für die Erneuerung der Gewässerverrohrung der Ihmerter Straße vorgesehen, 215.486 Euro werden für die Sanierung des Jugend- und Kulturzentrum am Park sowie 17.900 Euro für die Ihmert-Schule und 130.000 Euro für die Ihmert-Turnhalle bereitgestellt“.
Eintrag in das Goldene Buch
Die NRW-Ministerin trug sich am Mittwoch zudem in das Goldene Buch der Stadt Hemer ein. Hierbei gab es gleich zwei Besonderheiten: Zum einen ist Ina Scharrenbach die einzige, die sich gleich zweimal in Hemer verewigen durfte. Zum anderen ist sie diejenige, die die Unterschriftenreihe im dritten Goldenen Buch der Stadt eröffnete. Und das im Beisein der Fraktionsvorsitzenden und der städtischen Mitarbeiterinnen rund um Bürgermeister Christian Schweitzer und Kämmerer Sven Frohwein.
Quelle: IKZ Carmen Ahlers