„Iumax“-Chefentwickler Mark Pützer (li.) und Marketingleiter Alex Gillmann mit Hund Peanut freuen sich über die Auszeichnung, die sie für ihr Start-up-Unternehmen jetzt bekommen haben.

„Erfolg kann auch menschlich sein“

Die „iumax“-Gründer und WI Mitglieder Mark Pützer und Alex Gillmann freuen sich über ihren Erfolg als Jungunternehmer. Tempus fugit: Im Gespräch mit Mark Pützer und Alex Gillmann, den beiden Jungunternehmern aus Hemer, bekommt das Bonmot von der Zeit, die verfliegt eine neue Bedeutung: Denn plötzlich geht es um die Vorstellungen einer ethischen Unternehmensführung, um die Entfremdung von der Arbeit seit den Zeiten von Henry Ford, um das (Über)-Leben als Gründer mit wenig Geld in der Tasche und die Frage nach der Zukunft der digitalisierten Welt – und dabei sollte es doch eigentlich „nur“ um das Thema „Gründen“ gehen.
Sie sind überall in den Medien präsent: Meist junge Männer und Frauen, die sich mit einer innovativen Geschäftsidee selbstständig machen – und manche wagen sich damit auch aufs glatte Fernseh-Parkett in die „Höhle der Löwen“: Auch in der „iumax“-Firmenzentrale in der Hemeraner Innenstadt ist der „König der Tiere“ auf Bildern und Statuen allgegenwärtig. LionBST heißt seit 2012 die Digitalagentur aus der „iumax“ im Mai 2021 hervorgegangen ist. „Das Verhalten der Löwen fasziniert mich“, sagt Chefentwickler Mark Pützer. Besonders die seltenen weißen Löwen, von denen es weltweit nur noch rund 300 Tiere gibt, haben es ihm angetan.

Erfolg geht auch menschlich – davon sind die Gründer überzeugt
Anders sein als die anderen, für sein Rudel – so nennt der 37-Jährige sein Team – kämpfen, sich in der knallharten Tech-Branche durchsetzen und doch die Menschlichkeit nicht verlieren, ethische Werte vertreten und trotzdem dafür sorgen, dass das Geschäft läuft und die Zahlen stimmen, im Kollegenkreis füreinander da sein und die Arbeit nicht über das Leben setzen – das alles ist den beiden Gründern wichtig, Sie haben eine Software-Plattform entwickelt, mit der Unternehmen ihre Produkte dem Kunden dreidimensional und interaktiv präsentieren können. Das Konzept kommt an: Beim Unternehmerpreis Südwestfalen kamen Pützer und Gillmann damit in der Kategorie „Gründer“ auf den zweiten Platz.
Wie wird man ein erfolgreicher Gründer? Gibt es ein Gründer-Gen? Die beiden Hemeraner, Pützer ist geborener Westiger, lebt aber derzeit in Altena, Gillmann wohnt in Deilinghofen, trafen sich 2015 und erkannten schnell, dass sie beruflich und privat auf einer Wellenlänge lagen. Gillmann besuchte nach dem Realschulabschluss das Berufskolleg, sein Herz galt der Werbung. „Ich habe einen Film für Marks Werbeagentur gedreht, später ist das in einem Arbeitsverhältnis gemündet“, erzählt der 28-Jährige.
Mark Pützer programmierte bereits als Vierjähriger auf einem C-64-Computer, nahm später erfolgreich am Wettbewerb „Jugend forscht“ teil. Er sagt: „Ich stamme aus einfachen Verhältnissen, habe schon mit 14 Jahren neben der Schule gearbeitet und mich mit 22 Jahren selbstständig gemacht.“

Mit 20 Euro Startkapital ging es 2008 los
Sein Startkapital: 20 Euro, die sich Pützer von einem Freund lieh. Seine ersten Visitenkarten druckte er auf dem schwarz-weiß Drucker aus, verteilte sie in ganz Hemer. Er weiß, wie es ist, klein anzufangen: „Meine Freunde mussten mich anfangs mit Lebensmitteln versorgen.“ Der Hemeraner ist überzeugt: „Jeder kann es im Rahmen seiner Möglichkeiten schaffen, wenn er nur will.“ Was den beiden wichtig ist: „Wir vertreten andere Werte als die großen Techkonzerne. Bei uns kommt es nicht darauf an, wo ein Mensch herkommt, es zählt allein, wohin er sich entwickelt“, sagt Pützer. Er habe kein Verständnis für die Ellbogen-Mentalität, die allein das Recht des Stärkeren gelten lasse. „Wir können nicht die Welt retten, aber die Welt um uns herum ein bisschen besser machen“, ist der 37-Jährige sicher. Und das gehe eben auch mit einer Firma mit 15 Mitarbeitern, die ethische Werte in den Mittelpunkt stelle. „Wir passen aufeinander auf und sind immer füreinander da“, so Pützer. Das verstehe er als seine unternehmerische und persönliche Pflicht: „Im November 2017 war ich schwer krank und wäre fast gestorben. In dieser Zeit habe ich viel nachgedacht und mich gefragt: Welchen Fußabdruck willst Du hinterlassen?“, erinnert er sich. Und: „Ich will am Ende meines Lebens noch in den Spiegel gucken können“. Sein Ziel: „Ich will zeigen, dass Erfolg auch menschlich möglich ist.“

Eine angstfreie Arbeitsumgebung für kreative Mitarbeiter
Bei einem Punkt allerdings ist bei dem Chef-Entwickler Schluss: „Wer lügt, fliegt raus“, sagt er ohne zu zögern. „Wir tun alles, um unseren Mitarbeitern ein angstfreies Arbeiten zu ermöglichen. Natürlich passieren Fehler, aber dann muss man eben gemeinsam schauen, wie man daraus lernen kann“, sagt Pützer und beklagt die mangelnde „Fehler-Kultur“ in Deutschland. So sei es zum Beispiel in den USA üblich, auch nach einer geschäftlichen Pleite ohne schlechten Leumund von vorne beginnen zu können.
Von schlechten Zahlen sind die beiden Unternehmer entfernt – die Pandemie und der daraus entstandene Digitalisierungsschub hat ihrer Firma einen kräftigen Wachstumsschub gegeben und sie sagen stolz: „Es gibt weltweit kein vergleichbares System.“ In der Zukunft gehe es nun darum, das Produkt noch bekannter zu machen und neue Kunden zu gewinnen.
Auch in ihrer Branche sei es nicht immer leicht, Fachkräfte zu finden. Am Standort liege das aber auf keinen Fall: „Wir sind stolz, Hemeraner zu sein.“ Viele Mitarbeiter kämen von weit her und lernten die Annehmlichkeiten der Felsenmeerstadt zu schätzen. Zwar stehen bei „iumax“ alle Zeichen auf Expansion, aber mit Köpfchen, denn: „Auch ein zu großes Wachstum kann gefährlich werden, denn wenn die Kunden bestellen, dann muss man auch liefern können“, sagt Mark Pützer.

Quelle: IKZ Miriam Mandt-Böckelmann

„Iumax“-Chefentwickler Mark Pützer (li.) und Marketingleiter Alex Gillmann mit Hund Peanut freuen sich über die Auszeichnung, die sie für ihr Start-up-Unternehmen jetzt bekommen haben.

iumax GmbH & Co. KG

Die iumax GmbH & Co. KG  ist der Entwickler und Anbieter der gleichnamigen Software-Plattform „iumax®“.
Mit iumax® ist es möglich, Produkte dreidimensional und interaktiv über das Internet erlebbar zu machen. Darüber hinaus können ganze Produktwelten, Showrooms und Messestände direkt im Internetbrowser vollständig begehbar gemacht werden. Eine neue Technologie ermöglicht es die virtuellen Produkte bzw. Produktwelten in einer Qualität darzustellen, die von der Realität kaum zu unterscheiden sind.

Kontaktperson Mark Pützer
Telefon02372-5999991
E-Mailm.puetzer@iumax.io

AnschriftPoststraße 22
58675 Hemer
Internetwww.iumax.io
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