Nach dem umstrittenen Bollweg-Abriss wird bis 2024 ein Wohn- und Geschäftshaus gebaut. Mit großem Interesse haben die Bürger bereits die Ausschachtungsarbeiten verfolgt, nun steht der Kran für den Beginn der Rohbauarbeiten: Am Marktplatz wird die durch den Abriss des Hauses Bollweg im Jahr 2020 entstandene Baulücke geschlossen. Bis 2024 soll hier ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen. „Das Gebäude soll eine Bereicherung für den Marktplatz sein“, hatte Bauherr Georg Verfuß bei der Vorstellung der Pläne erläutert.
Die Diskussion um die Denkmalwürdigkeit des Hauses Bollweg hatte den Jahresbeginn 2019 geprägt. Während die Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in dem vor 1870 errichteten Bauernhaus ein Denkmal sah, lehnte die Stadt den Denkmalschutz ab. Die Familie Prinz, Gründer der Nietenfabrik, bewohnten das Haus, bauten auch die benachbarte Villa der Stadtbücherei und die Türmchenvilla, die beide unter Denkmalschutz stehen. Im März 2020 rollten schließlich für das Haus Bollweg die Abrissbagger an. Wer einen Blick in die jetzige Baugrube wirft, der kann An der Steinert noch den Betondeckel über dem alten Obergraben der Hedhofschen Mühle entdecken, der hinter dem Haus her floss.
Mietwohnungen und ein Café am Parkeingang
Für die Neubebauung begann Ende 2020 die Änderung des Bebauungsplanes. Ursprünglich hatte die Stadt die Fläche zusammen mit dem Steinert-Parkplatz für den Gemeinbedarf (Bau eines Ratssaales) vorgesehen. Der jetzige Neubau soll den Marktplatz einrahmen und sich optisch an die Bestandsgebäude in der Nachbarschaft anpassen. Geplant ist ein Eckbau mit einer Wohnnutzung sowie einer Gewerbenutzung im Erdgeschoss. So wird das viergeschossige Gebäude ein Walmdach mit einer ähnlichen Firsthöhe wie die Stadtbücherei erhalten. Auch die Sichtachsen werden an die Stadtbücherei angeglichen. Das Gebäude erhält eine helle Klinkerfassade.
Zehn barrierefreie Wohnungen mit Flächen von 60 bis 90 Quadratmetern werden in den Obergeschossen sowie im Dachgeschoss errichtet. Loggien und ein Gemeinschaftsraum für die Bewohner sind am Gebäuderand vorgesehen. Der Parkplatz im Innenhof ist über die Straße An der Steinert erreichbar. Zehn bis zwölf Stellplätze sind geplant.
Zwischen Stadtbücherei und Marktplatz wird eine Tagesgastronomie mit einer großen überdachten Terrasse gebaut. Hier wäre auch eine kulturelle Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei möglich. Da im Rahmen der Regionale 2025 auch der angrenzende Park neu gestaltet werden soll, erhält so der Durchgang unter der großen Buche eine attraktive Aufwertung.
„Erdwärme und Photovoltaik auf dem Dach machen das Verfuß-Haus am Markt zu einem Effizienzhaus mit Nachhaltigkeitsklasse“, betont Prokurist Christopher Kinzel. Die Fertigstellung des Millionen-Projektes soll bis zum Frühjahr 2024 erfolgen.
Quelle: IKZ Ralf Engel