Grohe reduziert Plastikverpackungen und unterstützt Reinigungsplattform in Flüssen. „Mehr als zehn Millionen Tonnen Abfälle gelangen jährlich in die Ozeane. Sie kosten Abertausende Meerestiere das Leben“, mahnt der Naturschutzbund. Nach Angaben des Umweltprogramms der vereinten Nationen (UNEP) treiben inzwischen auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche bis zu 18.000 Plastikteile unterschiedlichster Größe. Den Kampf gegen die Plastikmüllberge hat auch der heimische Sanitärausstatter Grohe aufgenommen. Es gibt erste Erfolge, doch der völlige Verzicht auf Plastik in den Verpackungen ist bislang nicht gelungen.
Als eine der drei strategischen Säulen ihrer „Less-Plastic-Initiative“ setzte sich Grohe im Jahr 2018 das Ziel, Plastik komplett aus ihren Verpackungen zu entfernen. „Das mit dieser Aufgabe betraute Team erkannte jedoch, dass das Vorhaben mit den gegenwärtigen Verpackungsoptionen nicht vollständig umgesetzt werden konnte. So stellen beispielsweise derzeitige Recyclingverfahren und der Mangel an plastikfreien Alternativlösungen, insbesondere für empfindliche Produktoberflächen, nicht nur für Grohe, sondern für alle Branchen, eine Herausforderung dar“, heißt es in einer Zwischenbilanz des Unternehmens.
37 Millionen Plastikteile pro Jahr eingespart
Als wichtigen Meilenstein auf dieser kontinuierlichen Reise kann Grohe durch die Beseitigung von unnötigem Plastik in ihren Produktverpackungen nun 37 Millionen Plastikteile pro Jahr einsparen. Dies entspricht dem durchschnittlichen Plastikverpackungsabfall von mehr als 4300 EU-Bürgern im Laufe eines Jahres.
„Auch wenn uns die vollständige Umstellung auf plastikfreie Verpackungen bislang noch nicht möglich ist, werden wir fortlaufend den aktuellen Stand unserer Lösungen reflektieren, hinterfragen und neu evaluieren,” sagt Jonas Brennwald, Leader Lixil EMENA. „Um eine plastikfreie Zukunft zu verwirklichen, konzentrieren wir uns darauf, aktiv Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört die Förderung von für den Massenmarkt geeigneten Innovationen im Verpackungssektor sowie die Einladung an alle Partner, mit uns zusammenzuarbeiten, um neue Möglichkeiten zu kreieren.”
Für plastikreduzierte Verpackungen bedarf es vieler Ideen und Innovationen. „So verwendeten unsere Projektteams in den Werken neuartige Lösungen wie etwa Einlagen aus Faserform anstelle von expandiertem Polystyrol oder Folienverpackungen. Darüber hinaus wurden einige einfache, aber wirkungsvolle Änderungen vorgenommen. So verwenden wir beispielsweise ein Produktteil des Grohe Rapid Installationssystems als Verpackung für andere lose Teile. Diese kleine Verbesserung hat eine große Wirkung: 26 Tonnen Polybeutel werden pro Jahr eingespart”, erklärt Peter Brendecke, Leader Quality und EHS Fittings, Lixil International.
Partnerschaft mit einem sozialen Start-up
In ihrer Less-Plastic-Initiative baut Grohe die Partnerschaft mit „everwave“, einem sozialen Start-up, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Flüsse von Abfällen zu befreien und die Ozeane zu schützen, weiter aus und fördert den Piloteinsatz der innovativen „HiveX Plattform“. Das patentierte System wurde im März 2022 im Fluss Bacchiglione, nahe Padua, Italien, installiert.
Grohe arbeitet seit 2019 mit „everwave“ zusammen. Die stationäre Plattform nutzt die Strömung des Flusses, um schwimmende Abfälle umzuleiten und aufzunehmen. Das wabenförmige Design verlangsamt die Strömung des durchfließenden Wassers und sorgt so dafür, dass Kunststoffpartikel an die Oberfläche treiben und abgeschöpft werden können. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass nur Abfälle und keine Tiere aufgenommen werden. Das System kann bis zu fünf Tonnen Müll auffangen und verhindert dadurch, dass Abfälle in den Golf von Venedig gelangen, während Lebewesen unbeschadet bleiben.
Quelle: IKZ Ralf Engel