5,1 Millionen Euro für die Bücherei 4.0

Mit dem dritten Regionale-Stern sind die Fördergelder für das Projekt in der Stadtmitte gesichert. Den dritten Stern für das Regionale-Projekt einer neuen Stadtbücherei 4.0 hält Bürgermeister Christian Schweitzer in den Händen. Damit verbunden ist die gewichtige Fördersumme von 5,1 Millionen Euro vom Heimatministerium und weiteren 90.000 Euro vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Die Kosten für die Stadt belaufen sich somit zum jetzigen Zeitpunkt auf 3,6 Millionen Euro. Schon im kommenden Jahr könnten die Bauarbeiten starten. Die Zusage für den Förderbescheid war bereits vor einigen Tagen eingegangen (wir berichteten), die Fördersumme hat sich nun nochmals erhöht.
Bei der Modernisierung der Stadtbücherei in der denkmalgeschützten Fabrikantenvilla Prinz wollen die Projektplaner vor allem Wert auf das Digitale legen. Digitale Hilfsmittel sollen den Besuchern Lust auf Naturgeschehnisse machen, mit digitalen Angeboten soll eine neue lebendige Ortsmitte für die Bürger gestaltet werden, wie es in der Pressemitteilung heißt. „Es geht also immer um weit mehr als nur Apps, sondern um persönliche Begegnungen, neue Treffpunkte und Erlebnisse für die Menschen in der Region“, sagte Landrat Marco Voge bei der Übergabe der Urkunde.

Spielerisches Lernen mit digitalen Elementen in neuer Bücherei
Für Kinder seien ganze Erlebniswelten geplant, Schüler sollen sich zum Lernen zurückziehen können, ein Veranstaltungsraum für Lesungen und andere Angebote sei ebenfalls vorgesehen. „Einen besonderen Fokus im Programm bekommt das spielerische Lernen mit digitalen Elementen. Robotik, Gaming und digitales Experimentieren soll möglich und begreifbar gemacht werden“, wird Bücherei-Leiterin Gabriele Donath zitiert.
Zudem sollen sich Menschen jeglichen Alters und aller sozialen Schichten dort wohlfühlen – ein Treffpunkt für Jung und Alt. „Es ist ein interessantes Projekt im Herzen der Stadt, um die Innenstadt zu fördern“, sagt Bürgermeister Christian Schweitzer.
Die Förderung bezieht sich auf das Gebäude einer neuen Stadtbücherei, wozu eine Leseterrasse auch gehören soll. Bei der Aufwertung des Parks an der Bücherei handelt es sich aber um einen weiteren Baustein, der noch nicht gefördert ist, aber schon eine Rolle bei der Planung spielt. Einzelne Möbel und ein Lesegarten, der direkt an die Bücherei angeschlossen ist, sind geplant. „So können Gäste der Bücherei bei einem Getränk ausgeliehene Bücher direkt lesen“, erklärt dazu Stadtplanerin Kirsten Staubach. Weiterhin ist eine neue Wegeführung angedacht, die sich rund um den Baumbestand orientieren soll. Bemängelt wurden laut einer Vorlage aus dem Jahr 2021 die unattraktiven Eingangsbereiche des Parks, der Bereich mit Hinterhofcharakter direkt westlich hinter der Stadtbücherei und die unklare Führung des Wegenetzes.
„Zugewachsene Sichtbezüge, fehlendes oder erneuerungsbedürftiges Mobiliar und eine fehlende Einbindung des westlichen Parkabschnittes um die große Rotbuche machen den Park heute unattraktiv“, so die Verwaltung in der Vorlage. Weiterhin fehle eine geordnete Anbindung zur Stellplatzanlage An der Steinert. Dort gebe es nur einen Trampelpfad durch die Böschung. Stellplätze in verschiedenen Bereichen bedrängen den Park. Insgesamt fehle es dem Stadtpark durch die aufgezeigten Mängel an Identität und an Aufenthaltsqualität.

Aufwertung des Parks wird noch nicht gefördert
Für 2022 sei nicht mehr mit Fördergeldern aus dem Städtebauförderprogramm zu rechnen, wie es in einer aktuelleren Vorlage heißt. Besprochen wird das Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr (StUV) am 30. August. Einen erneuten Förderantrag will die Stadt für 2023 stellen.
Im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) sind Kosten von 728.042 Euro für die Aufwertung des Parks an der Stadtbücherei veranschlagt. Mit einer Förderung von 60 Prozent lägen die Kosten für die Stadt bei 291.216 Euro. Nicht eingerechnet sind aber die Kostensteigerungen seit dem Jahr 2021, die die Verwaltung in ihrer Vorlage auf 30 Prozent schätzt.
Neben der Stadtbücherei hat die Stadt Hemer zusammen mit Menden, Iserlohn und der GfW Iserlohn ein weiteres Projekt bei der Südwestfalen-Agentur angemeldet. Dabei geht es um ein gemeinsames und nachhaltiges Gewerbegebiet der drei Städte. Da aber die Neuaufstellung des Regionalplans für den Märkischen Kreis, den Kreis Olpe und den Kreis Siegen-Wittgenstein noch nicht abgeschlossen ist, rechnet Bürgermeister Christian Schweitzer erst einmal nicht mit weiteren Sternen. Im Regionalplan werden auch Flächen für Gewerbegebiete ausgewiesen.

Quelle: IKZ Hendrik Schulze Zumhülsen

Landrat Marco Voge (re.) überreichte die Urkunde des dritten Regionale-Sterns an Bürgermeister Christian Schweitzer. Die Förderung für die Stadtbücherei 4.0 ist damit sicher.