Ausschuss beschließt zahlreiche Straßenerneuerungen. Ortsdurchfahrt Deilinghofen wird 2022 umgestaltet. Auf diese Nachricht warten die Deilinghofer seit Gründung der Elterninitiative Schulwegsicherung vor fünf Jahren: Die Ortsdurchfahrt Hönnetalstraße soll im kommenden Jahr umgestaltet werden und damit zur Temporeduzierung beitragen. Mit den Details wird sich der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr im Februar beschäftigen, einiges wurde den Politikern jedoch bereits mitgeteilt.
So soll die Fahrbahndecke samt Rinnsteinen auf 1,5 Kilometern erneuert werden. Bauherr ist Straßen NRW, die Stadt Hemer hat die Planung übernommen. Nach der Fahrbahnerneuerung kann die seit langem geforderte Markierung erfolgen. Die Hönnetalstraße ist aktuell gut 8,50 Meter breit, was zum Rasen einlädt. Durch einen gestrichelten Fahrradschutzstreifen in beiden Richtungen soll sie schmaler werden. Dazwischen soll aber auch wechselseitiges Parken möglich sein. Dass dadurch der Schutzstreifen unterbrochen wird, hatte im Ausschuss für erste kritische Diskussionen gesorgt, die aber im Februar fortgesetzt werden sollen. Zusätzliche Zebrastreifen und eventuell Gehwegnasen sollen die Sicherheit auf dem Schulweg erhöhen. Ob Tempo 30 möglich wird, hängt von der Entscheidung Straßen NRWs ab.
Neubau der Ihmerter Straße bis zum Sommer 2022
Zahlreiche Verkehrsprojekte hatte der Ausschuss bei den Haushaltsplanberatungen zu beraten, weitgehend ohne Diskussion. Rund 4,8 Millionen Euro sollen im nächsten Jahr investiert werden. Größtes Projekt ist die Vollendung der Straßensanierung in Ihmert. Der Gesamtauftrag für die Ihmerter Straße beläuft sich auf ca. 4,3 Millionen Euro, davon entfallen ca. 2,6 Millionen Euro auf Straßen NRW und ca. 1,7 Millionen auf die Stadt Hemer. Einige Verzögerungen hat es vor allem durch notwendige Kanalsanierungen zunächst im Kreuzungsbereich und dann im Winkel gegeben. Für die Kanalerneuerung mussten an der Einmündung Laye mehrere Rotbuchen gefällt werden, sehr zum Ärger der Anwohner. Die derzeitigen beiden Bauabschnitte sollen bis zum Jahresende weitgehend abgeschlossen sein. Da die Baufirma im Januar in Betriebsferien geht, soll bis dahin die zweispurige Befahrbarkeit möglich werden. Die neuen Bauabschnitte werden erst nach den Bauferien begonnen, teilte die Verwaltung mit. Ursprünglich war von einer Bauzeit bis Ende 2021 die Rede, nun wird Sommer 2022 genannt. Nach Fertigstellung aller Baufelder wird die Asphaltdecke abgefräst und mit der abschließenden Deckschicht versehen.
Neue Asphaltdecke für die Parkstraße
Nach den Deckensanierungen auf der Urbecker Straße und Europastraße soll 2022 die Parkstraße eine neue Asphaltdecke erhalten. Zuvor will Westnetz dort die Gashochdruckleitung erneuern. Rund 125.000 Euro will die Stadt investieren.
Lange warten die Anwohner des Neubaugebietes Langer Graun auf die Fertigstellung ihrer Straßen. „Derzeit erfolgen die Ausführungsplanungen, so dass möglichst noch in 2021 die Auftragsvergabe und dann ab Frühjahr 2022 die Umsetzung erfolgen kann“, teilt die Stadt mit. Für diese Maßnahme sind 650.000 Euro eingeplant. Der eigentlich schon für 2020 geplante Endausbau des Neubaugebiets Geitbecke für rund 150.000 Euro soll nun ebenfalls erfolgen.
Erste Varianten für den Neubau des Straßenzugs Zeppelinstraße / Pestalozzistraße sind bereits vorgestellt worden, in Kürze sollen Anlieger und Öffentlichkeit beteiligt werden, so dass dann in 2022 der Ausbaubeschluss gefasst werden soll. Noch in 2022 sollen dann die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen erfolgen, damit ab Frühjahr 2023 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.
Freie Stelle für einen Radverkehrsplaner
Schwierig ist die Radverkehrsplanung, denn die befristete Stelle des Radverkehrsplaners konnte auch nach zweifacher Ausschreibung nicht besetzt werden. Nun soll sie unbefristet nochmals ausgeschrieben werden. „Wir werden die Investitionen wieder nicht tätigen können“, befürchtet Finn Jäker für die GAH und sprach sich dafür aus, durch Zusammenlegung mit anderen Bereichen eine ganze Stelle zu schaffen. 75.000 Euro sollen im nächsten Jahr investiert werden. Mehrfach verzögert hat sich auch der Bau des Radweges vom Amt bis zu Rosier. Mit den Planungen ist nun ein Ingenieurbüro beauftragt worden. Für 2022 sind 250.000 Euro veranschlagt worden.
Zu den vielen kleineren Maßnahmen gehören die Erneuerung der Ampel an der Europastraße (30.000 Euro). Die Vergrößerung der Einfahrt Lohstraße für Sattelschlepper kostet rund 50.000 Euro. Teuer wird auch die Beseitigung von Flutschäden, einige Beispiele Bachmauer „Ihmerter Mühle“ (250.000 Euro), Sanierung „Verlobungsgässchen“ (65.000 Euro), Ufersanierung „Langenbruch“ (60.000 Euro), Bachmauer „In den Weiden“ (200.000 Euro), Rohrdurchlass „Im Siegeloh“ (85.000 Euro), Bachmauer „Altes Amtshaus“ (200.000 Euro), Brücke „Laye“ (100.000 Euro) und für kleinere Maßnahmen weitere 100.000 Euro. Diese Maßnahmen im Rahmen des Wiederaufbaus nach der Flutkatastrophe werden vom Land NRW voraussichtlich mit 80 Prozent bezuschusst. 2022 wird die Investitionsquote mit 127 Prozent erstmals über den Abschreibungen liegen, also das städtische Vermögen effektiv erhalten.
Nicht wundern sollten sich die Bürger über Fahrzeuge mit Kameras, die in den nächsten Tagen durch die Straßen fahren. Die städtischen Straßen werden per Laserscan und Kamerabefahrung erfasst.
Quelle: IKZ Ralf Engel