Stadt gibt erste Einschätzung über die Kosten für die städtische Infrastruktur. Brücken und Wege beschädigt. Es wurden keine Brücken dem Erdboden gleich gemacht, keine Schulen oder Rathäuser zerstört oder ganze Straßen weggerissen, mit dem Ahrtal sind die Schäden durch das Hochwasser nicht annähernd vergleichbar und dennoch hat der Starkregen am 14. Juli in Hemer über 4,3 Millionen Euro Einsatzkosten und Kosten durch Schäden an der städtischen Infrastruktur verursacht. Diese Schadenssumme nennt die Stadt in einer ersten Bilanz. Die Gesamtschäden an Privathäusern und Gewerbeimmobilien dürften weitaus höher liegen.
Erstes Zwischenergebnis der Schadensaufnahme
Die CDU hatte nach dem Hochwasser eine Anfrage zu Schäden und Hilfen gestellt. Die Schadensaufnahme läuft noch, dennoch hat die Verwaltung den Christdemokraten ein Zwischenergebnis mitgeteilt. Die höchsten Schäden sind an Bachmauern, Brücken, Stützwänden und Straßen entstanden. Allein dort wird mit Kosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro für die Sanierung gerechnet. Betroffen sind beispielsweise Straßen wie die Ihmerter Mühle, wo ein abgespülter Steilhang direkt an der Straße neu befestigt werden muss. Wegen Absturzgefahr ist die Straße immer noch gesperrt. Aber auch In den Weiden, Rückertstraße, Am Iserbach oder Im Huckschlage hat das Wasser Fahrbahnen unterspült. Bachbrücken am Alten Amtshaus, Unter dem Hohenstein, Heidermühle oder an der Laye wurden beschädigt. Uferbefestigungen aus Bruchsteinen oder Mauerwerk wurden eingerissen und weggespült.
Das Wasser drang auch in städtische Gebäude ein und verursachte Schäden beispielsweise in der Ihmerter Grundschule, im Alten Amtshaus, im JuK, im Feuerwehrgerätehaus Becke sowie in den Turnhallen Ihmert und am Gymnasium. Die Gebäudeschäden werden mit rund einer halben Million Euro beziffert.
Allein die Personal- und Maschinenkosten des Stadtbetriebs werden auf über 600.000 Euro geschätzt, hinzu kommen 200.000 Euro für Sperrgutabfuhren sowie rund 200.000 Euro für die Gefahrenabwehr durch Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und DRK.
„Aus dem Krisenstab heraus wurden für den Tag nach dem Hochwasser dringend notwendige Verkehrssicherungsmaßnahmen, Reinigungsmaßnahmen sowie Sperrgutabfuhr eingeleitet. Neben Entsorgungsleistungen durch die Firma Lobbe wurde die Instandsetzung und Entsorgung im erheblichen Umfang durch den Stadtbetrieb Iserlohn-Hemer durchgeführt“, berichtet die Stadtverwaltung. Alle Schadensbilder seien am Tag nach dem Hochwasser mit einer Rundfahrt gesichtet worden. Ab dem 16. Juli sei eine Einzelaufnahme der Schadstellen durch die Feuerwehr, den Fachdienst Hochbau, Tiefbau, den Stadtbetrieb, den Fachdienst Klima und Umwelt sowie durch die Stadtwerke Hemer erfolgt.
Rund 200 Anrufe beim Bürgertelefon Hochwasser
Gefragt war auch das durch die Stadt eingerichtete Bürgertelefon Hochwasser. Bis zum 26. Juli waren 195 Anrufe eingegangen. Viele Bürger meldeten vollgelaufene Keller, Überspülungen, Wassereintritt, Straßenschäden oder Schäden an Bachläufen. Darüber hinaus vermittelte das Bürgertelefon Hilfeleistungen zum Aufräumen und Säubern, Sachspenden wie Möbel- und Kleiderspenden, finanzielle Hilfen oder die Abfuhr von Sperrgut und Unrat. Für private Schäden erfolgt eine Beratung zu den Soforthilfen des Landes und durch die Bürgerstiftung „Wenn’s brennt“.
Das Hochwasserereignis soll mit einer differenzierten Schadensbilanz, Einschätzung der Großeinsatzlage der Feuerwehr sowie mit einer Analyse der Gesamtthematik zur zukünftigen Katastrophenabwehr im Haupt- und Finanzausschuss am 7. September behandelt werden.
Quelle: IKZ Ralf Engel