Die Agentur für Arbeit kann nicht mehr die Schulen besuchen. Jobmessen wie Karriere im MK finden allerhöchstens noch virtuell statt. Fachkräfte werden aber weiterhin gesucht. Kira Muth, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Iserlohn, meldet im Moment für Hemer einen Bestand von 65 freien Ausbildungsstellen. Einen besonderen Schwerpunkt gebe es aber nicht. „Es sind Auszubildendenstellen aus nahezu allen Bereichen in der Jobbörse zu finden“, sagt sie. Gesucht werden unter anderem Fachinformatiker, Fachlageristen, Drogisten, Kaufleute im Einzelhandel sowie Verfahrens- und Anlagenmechaniker.
Viele Firmen suchen mit viel Vorlauf passende Bewerber
Da ein Besuch in der Schule für die Agentur nun ausfällt, verlässt sich das Amt auf virtuelle Kanäle. „Wir können nicht in der Schule sein. Dabei wäre gerade jetzt die Hochphase für unsere Arbeit gewesen“, erklärt sie. Ein persönliches Gespräch ist unter 02371/905900 oder der E-Mail-Adresse Iserlohn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de möglich. Zudem gibt es unter www.arbeitsagentur.de Links zu der Jobbörse und zu Informationen über Berufe. Unter der Internetseite planet-beruf.de/schuelerinnen gibt es besondere Informationen für Schüler.
Da das Problem mit dem Fachkräftemangel kein neues ist, suchen viele heimische Firmen schon im Vorfeld nach Auszubildenden. Die Firma Manfred Vogel Elektromaschinenbau hat zum Beispiel schon im Herbst nach neuen Kandidaten für ihre Ausbildungsplätze gesucht. Eine der zwei Stellen ist schon besetzt, für die zweite gibt es auch schon einen passenden Bewerber. Dies liegt auch am Marketing des Familienunternehmens. „Wir versuchen, bei jeder Schulveranstaltung und jeder Jobmesse dabei zu sein“, erklärt Manfred Vogel, Geschäftsführer der Elektromaschinenbaufirma. Auch über den Internetauftritt der Firma will Vogel Auszubildende anwerben. „Und wenn die Messe Karriere im MK virtuell stattfindet, dann werden wir auch virtuell dabei sein“, erklärt Vogel.
Die Firma Lang und Menke hat auch schon ihre fünf Stellen besetzt, die zum Ausbildungsstart im September neu dazukommen. „Dabei ist ein guter Draht zu den Schulen wichtig“, sagt Monika Harnischmacher-Blatter, Leiterin der Personalabteilung. Viele Auszubildende seien über Praktika oder über Firmenbesuche von Schulklassen auf das Unternehmen aufmerksam geworden. Der Stanzteile-Hersteller verlässt sich aber auch auf digitale Kanäle. So gibt es einen Instagram-Auftritt, den Auszubildende bei Lang und Menke bedienen. „Die jungen Leute finden das klasse. So etwas wirkt manchmal mehr als eine Jobbörse“, schätzt es die Leiterin der Personalabteilung ein.
Auch das Anlagenbau-Unternehmen Andritz Sundwig hat mit viel Vorlauf seine Ausbildungsstellen besetzt. Schon nach den Sommerferien hat der Bewerbungsprozess begonnen, wie es Jana Franz von der Personalabteilung der Firma beschreibt. Sieben Azubis hat der Anlagenbauer im Jahr 2019 angestellt, in diesem Jahr sind es bisher drei.
480 Auszubildende waren im Jahr 2018 in Hemer
Insgesamt zählen vor allem kaufmännische und technische Berufe zu den Spitzenreitern der Ausbildungsberufe in Hemer. Wie aktuelle Zahlen des statistischen Landesamtes für das Jahr 2018 belegen, gab es 48 Auszubildende für den Arbeitsbereich Industriekaufmann/-frau. Unter den Auszubildenden in diesem Arbeitsfeld haben sich 33 Frauen und 15 Männer befunden. Ebenfalls beliebt waren im Jahr 2018 technische Berufe wie Industriemechaniker (33), Werkzeugmechaniker (30) oder Zerspanungsmechaniker (24). Im Bereich Kaufleute für Büromanagement gab es 15 Auszubildende. Insgesamt gab es laut dem statistischen Landesamt im Jahr 2018 insgesamt 480 Auszubildende, wobei 132 davon weiblich und 351 davon männlich waren.
Quelle: IKZ Hendrik Schulze Zumhülsen