Wie sich die Stadt weiter entwickeln soll, wird im neuen Leitbild des Rates grob umrissen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes bis 2025. Hans Blossey

Neues Leitbild soll Stadt weiterentwickeln

In einer Klaustagung hat sich der Rat neue strategische Ziele gesetzt. Das alte Leitbild stammt aus dem Jahr 2007. 14 Jahre ist es alt, das letzte Leitbild des Rates für die strategischen Ziele der Stadt. Es ist schon reichlich angestaubt, denn einige der Ziele wie die städtebauliche Nutzung des Kasernengeländes bis 2015 oder die Entwicklung der Innenstadtflächen Seuthe, Feuerwache und Bahnhof sind längst erledigt. Andere Ziele wie der Erhalt des kommunalen Vermögens oder ein Wachstum der Bevölkerungszahl konnten nicht erreicht werden. Jetzt soll ein neues Leitbild die Arbeit der nächsten Jahre prägen.
Im Rahmen einer Klausurtagung hat der Rat die Ziele diskutiert, einige Ergänzungswünsche gab es noch von CDU, FDP und GAH. Jetzt hat der Hauptausschuss dem Leitbild einstimmig zugestimmt, der Rat soll es am kommenden Dienstag in seiner Weihnachtssitzung mit Haushaltsbeschluss (17 Uhr im Grohe-Forum) beschließen.
Das alte Leitbild bestand aus fünf Sätzen mit klaren Zielen. Das neue umfasst nach einer Präambel unter dem Titel „Hemer ist unsere Heimat!“ zehn Punkte mit vielen Nebensätzen und ist in Teilen deutlich allgemeiner. Dennoch erwartet die Politik einen jährlichen Bericht über den Zielerreichungsgrad. Folgendes Leitbild soll die politische Arbeit bis 2020 prägen:

Optimale Zukunftschancen für die Kinder schaffen / Digitalisierung und Zusammenarbeit

  1. Die Stadt Hemer ist eine familien-, kultur- und bildungsorientierte Stadt und schafft optimale Zukunftschancen für unsere Kinder! So soll entgegen der demographischen Entwicklung die Einwohnerzahl bis 2030 stabil gehalten werden.
  2. Der Sauerlandpark ist unser Alleinstellungsmerkmal in der Region und von besonderer Bedeutung für das Hemeraner Wir-Gefühl. Bis 2030 soll die jährliche Besucherzahl auf 300.000 Personen steigen und das operative Defizit deutlich reduziert werden.
  3. Die Stadt Hemer verfolgt eine deutliche Verringerung des stadtweiten Treibhausgasausstoßes, den Erhalt der Lebensgrundlagen künftiger Generationen sowie den schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen unserer Stadt. Hierzu wird das Klimaschutzkonzept 2022 fortgeschrieben und mit Maßnahmen hinterlegt, wodurch die Stadtverwaltung klimaneutral wird.
  4. Die Innenstadt soll bis 2025 u.a. durch die Modernisierung der Bücherei, die Nachnutzung des heutigen Hallenbadgrundstücks und den Neubau des Hallenbades nachhaltig belebt werden.
  5. Die Stadt Hemer verfolgt eine nachhaltige und bedarfsgerechte Stadt- und Verkehrsentwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Belange unter Beteiligung der Öffentlichkeit in Einklang bringt. Hierzu wird der Flächennutzungsplan als grundlegendes Steuerungsinstrument unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bis 2025 neu aufgestellt. Damit sich die Lebensverhältnisse von allen Menschen in Hemer weiter annähern, strebt die Stadt Hemer eine Verbesserung der städtebaulichen Situation in Siedlungen mit Entwicklungspotenzial an und fördert verstärkt Integrationsprojekte und Gelegenheiten zum interkulturellen Austausch.
  6. Die Stadt Hemer bemüht sich ihre finanzielle Handlungsfähigkeit durch einen dauerhaften Haushaltsausgleich ohne Eigenkapitalverzehr und wirtschaftet nachhaltig im Sinne der Generationengerechtigkeit zu erhalten. Zudem wird das kommunale Infrastrukturvermögen bedarfsgerecht erhalten. Hierfür sind jährliche Investitionen mindestens in Höhe der bilanziellen Abschreibungen erforderlich.
  7. Die größte Stärke unserer Stadt ist das ehrenamtliche Engagement. Die Stadt Hemer unterstützt daher aktiv das ehrenamtliche Engagement durch die stetige Verbesserung der geltenden Rahmenbedingungen und fördert die Gewinnung neuer ehrenamtlicher Kräfte.
  8. Die Stadt Hemer begreift die Digitalisierung als Instrument für den Ausbau der Servicequalität für die Bürgerinnen und Bürger und die Steigerung der Verwaltungseffizienz. Grundlage hierfür soll die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie sein, um so den bestmöglichen Mehrwert für Bürgerschaft und Verwaltung zu erreichen.
  9. Die Stadt Hemer sieht sich als Teil einer starken Region Südwestfalen. Die Herausforderungen der Zukunft könne man nur dann effizient meistern, wenn die Kommunen auf vielen Bereichen zusammenarbeiten. Mit den Nachbarstädten wird deshalb eine enge und vertrauensvolle interkommunale Zusammenarbeit angestrebt.
  10. Hemer ist als zukunftsfester Wirtschaftsstandort in Südwestfalen zu erhalten und weiterzuentwickeln. Dabei geht es vor allem darum, notwendige Erweiterungsflächen zu schaffen, Abgaben wettbewerbsfähig zu halten, den Breitbandausbau voranzutreiben, gutes Flächenmanagement zu betreiben und die erforderliche Verkehrsinfrastruktur zu erhalten.

Quelle: IKZ Ralf Engel

Wie sich die Stadt weiter entwickeln soll, wird im neuen Leitbild des Rates grob umrissen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes bis 2025. Hans Blossey