Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion will Tempo machen für den Weiterbau der A 46 und ging am Montagabend mit der Wirtschaftsinitiative Nordkreis (WIN) in Klausur.
Der Verein bündelt Interessen von Unternehmerinitiativen aus Iserlohn, Hemer, Menden und Balve. Mit von der Partie sind die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) und die Kreishandwerkerschaft Iserlohn.
Seit Jahren ist die A 46 ein verkehrspolitisches Top-Thema für die WIN. Und ihrer Forderung verlieh die Wirtschaftsinitiative beim Treffen im Forum der Spedition Winner (Oestrich) am Montag viel Nachdruck: „Wir sind gemeinsam zum Schluss gekommen, dass die Planung für die A 46 weiter vorangetrieben werden muss – und schon 2017 begonnen werden sollte“, betonte WIN-Vorsitzende Gudrun Winner-Athens.
Im Blick steht dabei der nächste Abschnitt von Iserlohn nach Hemer. Es geht um rund 7,6 Kilometer mit geschätzten Kosten von 351 Millionen Euro, wie Voussem erläuterte. Das Projekt sei im Bundesverkehrswegeplan als „vordringlich“ verankert, das Geld aus Berlin stehe bereit, und die Umweltverträglichkeitsprüfung für den Abschnitt liege bereits seit über einem Jahr vor.
WIN will mehr Mobilitätund weniger Staus
Wirtschaftsinitiative und CDU beklagen eine zögerliche Haltung in der rot-grünen Landesregierung. Wenn „Straßen NRW“ nicht ausreichend Kapazität für die zügige Planung habe, „dann gibt es durchaus die Möglichkeit einer Fremdvergabe“, schilderte Landtagsabgeordneter Thorsten Schick (Iserlohn). Es gebe etliche Beispiele, auch in NRW, wo die Bundesgesellschaft DEGES Planung und Durchführung von Autobahnprojekten übernommen habe.
Seit rund 40 Jahren sei die A 46 mittlerweile in der Debatte, eine schier unendliche Geschichte. Viele Unternehmen hätten im Vertrauen auf eine bessere Verkehrsanbindung ihre Standortentscheidung getroffen.
„Fakten auf den Tisch!“, bekräftigte deshalb Joachim Meyer (Wirtschaftsinitiative Hemer). Schließlich sei ein Lückenschluss der A 46 keineswegs nur ein Thema der Großunternehmen – sondern insbesondere vieler kleiner und mittelständischer Betriebe der Region.
„Es geht um Netzlösungen, um Mobilität, nicht nur um Güter, vielmehr auch um Personen“, unterstrich Gudrun Winner-Athens – mit Verweis auf volkswirtschaftliche Milliardenkosten durch Staus. Und die hätten sich seit 2012 in NRW fast verdoppelt: „Wir hatten 2016 insgesamt 388 000 Kilometer Stau“, bilanzierte Voussem – eine Strecke von der Erde bis zum Mond.
Quelle IKZ Michael May