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Die Befindlichkeiten der Firmen im Überblick

Stadt Hemer hat die Ergebnisse einer selbst vorgenommenen Unternehmensbefragung vorgelegt. Der Lückenschluss der A 46 ist das Thema, auf das die Stadtverwaltung und die Wirtschaftsförderung in Zukunft am meisten drängen sollten.

Das ist nur eine Erkenntnis, die aus einer Befragung der Hemeraner Unternehmen gewonnen werden kann, die die Stadt im Herbst 2016 vorgenommen hat. Befragt wurden heimische 146 Firmen in Industriegebieten und traditionellen Mischgebieten, nicht aber beispielsweise der Einzelhandel. Von angeschriebenen Unternehmen haben immerhin 43 geantwortet, also knapp unter 30 Prozent. Am Dienstag sind die Ergebnisse der Befragung im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr (StUV) vorgestellt worden.

Berechnungen zum Bedarf an Gewerbeflächen stützen
Im Zuge der Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplans hat die Stadt durch ein Fachbüro den künftigen Bedarf an Gewerbeflächen berechnen lassen. Die Gutachter hatten empfohlen, diese theoretischen Berechnungen durch eine Unternehmensbefragung zumindest flankierend zu stützen. Diese Befragung war daraufhin unter Federführung von Inna Gebel (Fachdienstleiterin Stadtplanung) und Kirsten Staubach (Wirtschaftsförderung) vorgenommen, und die Ergebnisse professionell in einer ausführlichen pdf-Datei sowie in einer Auflage von 500 Exemplaren gedruckten Broschüre dargestellt worden. Die Antworten werden darin in Säulen-Grafiken, gestaffelt nach Schulnoten von 1 bis 6 zusammengefasst.
Vor allem die Bewertung der gedruckten Broschüre im Ausschuss fiel unterschiedlich aus. Während Diana Naujoks (CDU) die Aussagekraft kritisierte, weil beispielsweise nicht aufgeführt sei, wo die Firmen, die an der Befragung teilgenommen haben, im Stadtgebiet ihren Sitz haben und deshalb Aussagen zur Verkehrsanbindung beispielsweise nicht eingeordnet werden können, bezeichnete Inge Blask (SPD) gerade die Broschüre, die an die heimischen Firmen verteilt werden soll, als ein gutes Instrument der Wirtschaftsförderung. Andrea Lipproß (FDP) vermisste in der Befragung das Thema Betreuungsangebote für Kinder und unterstellte der Befragung deshalb sogar eine „männliche Handschrift“, obwohl sie in rein weiblicher Verantwortung entstanden ist.

Anonymisierung der Unternehmensdaten
Inna Gebel reagierte auf die Kritik mit dem Hinweis, dass der Verwaltung natürlich bekannt sei, wo die befragten Firmen ansässig seien, diese Information in der Broschüre nicht auftauchen, weil den Unternehmen weitgehende Anonymisierung zugesagt worden sei. Ansonsten sei es durchaus möglich, bei der nächsten Befragung der Unternehmen, die künftig in zweijährigen Abstand wiederholt werden solle, auch andere Aspekte einfließen zu lassen und den Fragenkatalog auch nach Wünschen aus der Politik anzupassen. In diesem Zusammenhang lobten auch die Technische Dezernentin Andrea Wolf („große Klasse!“) und Fachbereichsleiter Christian Schweitzer („die Broschüre soll uns helfen, bei der nächsten Befragung einen höheren Rücklauf zu erreichen“) das 44-seitige Druckwerk.
Abgefragt worden waren unter anderem Daten zum Alter, zur Branche, zur Belegschaft der Unternehmen, aber auch die Zufriedenheit mit Verkehrsanbindung, Möglichkeiten der An- und Auslieferung, Parkplatzsituation, Erweiterungspotenzialen und den dafür notwendigen Flächen, der Verfügbarkeit von Arbeitskräften, Tagungsmöglichkeiten, Breitbandzugang, Image des Wirtschaftsstandortes aber auch die Höhe der Gewerbesteuer, dem Service der Behörden und vieles mehr.
Die detaillierten Ergebnisse der Befragung finden sich online unter www.hemer.de/unternehmensbefragung

Quelle: IKZ Reinhard Köster

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